Lehrer H. hat mir vor etwa einem Jahr eine CD zugeschickt, die in ihrer Brisanz absolut gravierend ist. Auf der CD ist zu hören wie Lehrer H. Klavier spielt und dazu singt. Plötzlich läutet es an seiner Haustüre, Lehrer H. bricht sein Klavierspiel ab und öffnet die Tür. Polizist Daniel Aebersold und Notfallpsychiater Dr. Markus Spieler betreten die Wohnung von Lehrer H.. Nach der Aufnahme der Personalien nimmt Dr. Markus Spieler Lehrer H. in die Zange. Polizist Daniel Aebersold hält sich bereit, falls Lehrer H. ausrastet. Die Analyse dieses Tondokuments ist erschütternd. Ein Notfallpsychiater pervertiert offensichtlich seine Aufgabe in einer menschenverachtenden Art und Weise. Statt Lehrer H. zu helfen, versucht Dr. Markus Spieler Lehrer H. vorsätzlich in die Ecke zu treiben. Zum Glück bleibt aber Lehrer H. immer ruhig und korrekt und lässt sich von Dr. Markus Spieler nicht provozieren.
Das rein zufällig entstandene Tondokument entlarvt die Doppeldeutigkeit des Fachterminus „Krisenintervention“. Es muss davon ausgegangen werden, dass Notfallpsychiater Dr. Markus Spieler den Auftrag erhalten hatte, Lehrer H. zu nötigen, einer Einweisung in eine psychiatrische Klinik zuzustimmen. Dies wird auch aus dem Bericht Dr. Markus Spielers an Staatsanwalt Dr. Thomas Homberger ersichtlich. Völlig aus der Luft gegriffen behauptet Dr. Markus Spieler darin, Lehrer H. habe sich mit Günther Tschanun „identifiziert“ und leide sowohl an einem „Verfolgungswahn“ und als auch an einer „Anpassungsstörung“. Aufgrund dieser nachweislich falschen Anschuldigungen erstattete Lehrer H. ein halbes Jahr später Strafanzeige wegen Amtsmissbrauch, Nötigung und falscher Anschuldigung. Staatsanwältin Eva Eichenberger stellte das Verfahren gegen Dr. Markus Spieler allerdings ein und machte kurzerhand den leidgeprüften Lehrer H. zum Täter. In ihrem Einstellungsbeschluss macht sie kurzerhand den Bock zum Gärtner:
„Es versteht sich von selbst, dass dieses Vorgehen Dr. Spielers nicht ansatzweise in die Nähe der ihm von H. angelasteten Delikte rückt. Sein Verhalten ist derart weit von jeder strafrechtlichen Relevanz entfernt, dass die Anzeige des H. als rechtsmissbräuchlich bezeichnet werden muss.“
Offensichtlich war Staatsanwältin Eva Eichenberger völlig klar, mit welchen Absichten Notfallpsychiater Dr. Markus Spieler Lehrer H. zu belästigen hatte. Nur so ist es zu erklären, dass die Staatsanwältin den ominösen Notfallpsychiater derart ungeschoren davonkommen lässt. Die CD beweist, dass sich Lehrer H. mit viel Humor und unendlicher Geduld von Dr. Markus Spielers Provokationen nicht aus der Ruhe bringen lässt. Erst als der Notfallpsychiater Lehrer H. jegliche Selbstkompetenz abspricht, hat Lehrer H. keine Lust mehr, das Gespräch weiterzuführen. Krisenintervention oder Krisenprovokation? Entscheiden Sie selber! Hier ist die leicht gekürzte Fassung dieses brisanten Tondokuments:
Lehrer H.: Man macht alles Mögliche gegen mich, damit ich ausgebrannt werde.
Spieler: Also Mobbing?
Lehrer H.: Ja.Spieler: Also Mobbing?
Spieler: Wie wird denn das gemacht gegen Sie?
Lehrer H.: Das beginnt damit, dass ein paar Eltern die ganze Zeit „action“ gegen mich machen, dann bekommt man keinen Rückhalt von der Schulhausleitung, dann wird „action“ gemacht von der Schulhausleitung und man bekommt keinen Rückhalt von der Schulleitung, dann wird „action“ gemacht vom Schulpsychologen und dann bekommt man von gar niemandem mehr Rückhalt. Dann wird noch „action“ gemacht vom Personalchef, dann ist es sowieso vorbei. Und dann kommt man in eine Verfügung hinein, wo man dann nicht mehr Schule geben darf.
Spieler: Wann wurde die Verfügung ausgesprochen?
Lehrer H.: Am Dienstag habe ich sie bekommen per Post und jetzt muss ich sehr pressieren, dass ich etwas dagegen unternehmen kann. Ich habe 10 Tage Zeit.
Spieler: Gegen was müssen sie rekurrieren?
Lehrer H.: Zuerst gegen den Beschluss der Inspektion, die haben das abgesegnet, ohne mich anzuhören, dann gegen die aufschiebende Wirkung und gegen die Verfügung.
Lehrer H.: Am Dienstag habe ich sie bekommen per Post und jetzt muss ich sehr pressieren, dass ich etwas dagegen unternehmen kann. Ich habe 10 Tage Zeit.
Spieler: Gegen was müssen sie rekurrieren?
Lehrer H.: Zuerst gegen den Beschluss der Inspektion, die haben das abgesegnet, ohne mich anzuhören, dann gegen die aufschiebende Wirkung und gegen die Verfügung.
Spieler: Haben Sie einen Anwalt?
Lehrer H.: Ich habe jetzt einen Anwalt. Aber den Namen muss ich Ihnen ja nicht sagen, oder?
Spieler: Nein, das ist nicht nötig. Ich muss einfach ein wenig erfahren, was auf Ihrer Seite los ist. Ich habe jetzt gerade den Eindruck gehabt, das alles bringt sie ziemlich in Stress hinein.
Lehrer H.: Das bringt mich grausam in Stress hinein, das muss ich ganz ehrlich sagen.
Spieler: Und wie äussert sich das bei Ihnen, dieser Stress?
Lehrer H.: Nervosität, manchmal Zittern, Bauchschmerzen, Kraftverschleiss, manchmal kann ich nicht so gut schlafen, es ist jetzt zwar wieder besser, aber dann kommen immer wieder neue Überraschungen! Polizisten, die nachts um 22.00 Uhr an der Haustüre läuten, Polizisten, die am Morgen früh läuten, wenn man schläft, das ist alles auch nicht gut für den Schlaf. Aber ich nehme das alles mit Humor, sie sehen das, oder?
Spieler: Sie versuchen es, mit Humor zu nehmen.
Lehrer H.: Sie wollen mich provozieren.
Spieler: Ich muss Sie auch provozieren. Sie sind glaube ich im Moment nicht so, wie Sie normalerweise sind, locker?
Lehrer H.: Doch, sehr locker.
Spieler: Ach, was!
Lehrer H.: Sie wollen mich provozieren.
Spieler: Ich muss natürlich auch schauen, oder.
Lehrer H.: (lacht)
Spieler: Der Umstand, in dem Sie drin sind, ist ja auch nicht gerade einfach, oder?
Lehrer H.: Es ist ein Scheiss-Umstand. 6 Wochen von meinem Leben ...
Spieler: Hat das in den letzten sechs Wochen stattgefunden?
Lehrer H.: Dienstag vor den Ferien, hat man mir das angedroht mit dieser Verfügung, ich durfte dann aber noch zwei Tage Schule geben. Wenn ich doch so eine Gefahr für die Umwelt wäre, hätte man mich ja gar nicht mehr Schule geben lassen dürfen. Da ist ein Widerspruch. Dieser Widerspruch muss mir irgend jemand mal erklären.
Spieler: Was wirft man ihnen vor?
Lehrer H.: Dass ich angeblich Drohungen ausgesprochen haben soll und dass ich gewalttätig sei und weiss ich was für Scheiss ... ich gehe sämtlicher Gewalt aus dem Weg, ich versuche Gewalt zu minimieren, wo es nur geht. Das ist auch mein Auftrag als Lehrer. Aber ich spüre eine unheimliche strukturelle Gewalt im Moment auf mir Lasten, Gewalt wird mit mir betrieben in sämtlichen Formen bis zum Exzess im Moment, aber ich bin nicht derjenige der Gewalt ausübt, sondern alle andern üben auf mich Gewalt aus. Auch dieses Setting hier mit einem Polizisten und einem Psychiater, das ist für mich Staatsgewalt. Sie sehen, ich bin ganz ruhig, ganz gelassen und sehr kooperativ.
Spieler: Das finde ich auch toll. Was ist mit der Bedrohung, die Ihnen vorgeworfen wird?
Lehrer H.: Ich habe keine Ahnung. Ich habe gesagt, wenn ihr das durchzieht, das habe ich zur Schulhausleitung gesagt, dann gibt es einen Riesenskandal, ich muss nur noch das Blatt finden, das meine Story veröffentlicht. Die BaZ macht das schon nicht, das ist mir klar. Aber Herr Köppel hat eine neue Zeitung und das habe ich allen Beteiligten gesagt. Wenn man mich zu fest reizt, dann gehe ich entweder an diese Zeitung oder ich schreibe ein Buch im Eigenverlag über diesen ganzen Scheiss.
Spieler: Geht denn diese ganze Geschichte schon länger?
Lehrer H.: Das hat angefangen in meiner ersten Klasse in der 3. OS, mit einer Elternsprecherin, die anonyme Dinge gegen mich vorgebracht hat. Ich wurde auch in Dinge verwickelt, wo ich am Schluss das Gefühl hatte, im falschen Film zu sein. Genau wie jetzt, jetzt bin ich im falschesten Film, in dem ich je war.
Spieler: Wenn sie das schon 6 Jahre ausgehalten haben, ... da braucht man einen starken Rücken.
Lehrer H.: Je mehr man mich fordert, desto stärker werde ich. Was mich nicht umbringt, das macht mich stärker.
Spieler: Sie sind also ein Kämpfer, heisst das?
Lehrer H.: Ja, ich bin ein Kämpfer, und mein Motto, das hat mit Ethik zu tun, das dürfen sie gerne aufschreiben: „Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu“. Das ist für mich eine Grundregel in der Erziehung. Ich habe unglaublich gelitten in den letzten sechs Wochen.
Spieler: Haben sie denn niemanden, mit dem Sie reden können?
Lehrer H.: Doch, ich habe Kollegen und Freunde mit denen ich reden kann.
Spieler: Und Verwandte haben sie auch noch?
Lehrer H.: Ja, meine Eltern, mit denen habe ich natürlich auch geredet, wusste aber nicht so recht, welche Rolle sie spielten.
Spieler: Inwiefern, was meinen Sie?
Lehrer H.: Ob sie mich auch sozialisieren wollen, ob sie am Sandkastenspiel mitmachen.
Spieler: Ob sie auf der anderen Seite sind, in dem Fall?
Lehrer H.: Ja, ich komme nicht ganz draus.
Spieler: Ist dieses Sandkastenspiel für Sie wie ein System, das Sie austricksen will?
Lehrer H.: Ich weiss es nicht, ich will auch niemandem etwas Böses, vielleicht ist es ein gutes System, wo man mal alles durchüben kann, nur derjenige, der nichts von den Spielregeln weiss, für den ist es ernst. Dann schwappen manchmal auch die Emotionen über.
Spieler: Was passiert dann, wenn die Emotionen überschwappen?
Lehrer H.: Dann werde ich laut. (zeigt ein Blatt zum Thema „Selbstkritik“) Zum Beispiel, wenn man mich anlügt, das vertrage ich überhaupt nicht.
Spieler: Also sie sind jetzt, wenn ich das richtig verstehe, genau in einer solchen Situation, in der alle diese Sachen eintreffen, oder?
Lehrer H.: Da kann man sagen, ja. Und manchmal werde ich laut, ich versuche jetzt nicht laut zu sein, weil sie mich relativ harmlos provozieren.
Spieler: Sie haben schon alles erlebt?
Lehrer H.: Schon ganz anderes. Eltern, die meine Aufführungen kritisieren, oder meine Chefin, die meinen Umgang mit den Kindern kritisiert, Dinge werden kritisiert, die mein Selbstwertgefühl in Frage stellen. 99% sind für mich, aber 1% ist gegen mich, die sind so massiv, dass man das als normaler Mensch fast nicht mehr aushalten kann.
Spieler: Was wird in ihren Aufführungen kritisiert?
Lehrer H.: Dauernd wird mir vorgeworfen „political“ inkorrekt zu sein. Damit wird meine künstlerische Freiheit total tangiert. Ich bin der Meinung, ich habe noch nie eine Grenze überschritten, ich habe alle Theaterstücke aufgenommen und sie können alles anschauen. Im Moment gibt es eine Person, die mich in einem vierseitigen Brief so angreift, dass ich sagen muss, das ist Verhältnisblödsinn. Das ganze ist ein Verhältnisblödsinn, der mir ans Nervenkostüm geht.
Spieler: Dann haben Sie vorher noch gesagt, der Umgang mit Kindern wird Ihnen vorgeworfen.
Lehrer H.: Wenn mich ein Kind provoziert, dann kann ich halt auch mal laut werden, dann klopfe ich mal auf den Tisch und sage jetzt ist Schluss. Ich muss ja schliesslich arbeiten können. Das Schlimmste ist, wenn man dauernd provoziert wird und die anderen Kinder nicht mehr arbeiten können. Da muss ich manchmal die Grenzen aufzeigen, das wird mir dann negativ ausgelegt. Ich möchte meine Kids eigentlich zu mutigen Kindern erziehen. Man muss sich dem Leben stellen. Ich komme aus einem anderen Schulsystem, wo der Klassenlehrer noch eine Funktion gehabt hat. Dann sind die Mediatoren gekommen, dann die Heilpädagogen, dann hat man mir immer mehr Kompetenzen weggenommen. Heute muss ich viel mehr arbeiten und habe viel weniger Kompetenzen. Heute gibt es viel mehr Fachleute, die mir in meine Arbeit hineinreden, was wiederum Konflikte gibt mit diesen Menschen.
Spieler: Sind Sie in der Schule ein Einzelkämpfer?
Lehrer H.: Aufgabenteilung ist mir wichtig. Ich mache gerne das, was ich gut kann, und ich lasse gerne die anderen machen, was die gut können. Ich koordiniere gerne, ich bin gerne derjenige, der sagt, was läuft. Ich füge mich aber total ein in das System, mache alles mit, was man mir befiehlt, aber ich möchte zu allem auch meine Meinung abgeben. Ich möchte auch, dass meine Meinung ernst genommen wird, aber sie wird leider praktisch nie ernst genommen.
Spieler: Wissen sie eigentlich, wieso ich zu Ihnen gerufen wurde?
Lehrer H.: Weil ich angeblich Drohungen ausgestossen haben soll.
Spieler: Was wirft man Ihnen denn vor, was wissen Sie?
Lehrer H.: Ich weiss eigentlich nichts. Es fühlen sich angeblich alle von mir bedroht, aber warum weiss ich eigentlich auch nicht. Sie haben nie mit mir darüber geredet.
Spieler: Wissen Sie, wer das ist, wer sich da bedroht fühlt?
Lehrer H.: Die 4 Frauen. Die zwei aus der Schulhausleitung, Frau Haberthür, Frau Arquint, Frau Sibold, die Klassenlehrerin, mit der ich im Team bin, und Frau Nasdala fühlen sich angeblich bedroht. Das steht so in den Akten. Aber es steht nicht genau, warum „bedroht“.
Spieler: Sie haben diesen Frauen gegenüber nie eine Äusserung gemacht, dass sie sie umbringen wollten oder so?
Lehrer H.: Nein, sicher nicht.
Spieler: Was haben Sie allenfalls gesagt, dass sie sich so bedroht fühlen?
Lehrer H.: Das habe ich schon gesagt, wenn ihr mich fertig machen wollt, gibt es am Schluss einen Riesenskandal, oder ich habe gesagt, ich werde am Schluss einen Anwalt nehmen, dann werdet ihr Probleme bekommen irgend etwas in dieser Art, alles auf dem Rechtsweg.
Spieler: Was Ihnen ja vorgeworfen wird, ist was ich gehört habe, dass Sie gesagt haben, es passiere etwa dasselbe wie mit Tschanun, etwa im Wortlaut.
Lehrer H.: Ich studiere diesen Fall im Moment, ich habe ja jetzt Zeit, ich bin freigestellt, Sie sehen ich habe hier Bücher zum Thema Mobbing, New Public Management, das sind so meine Themen, ich habe das Buch des Schulpsychologen gelesen, ich befasse mich mit all diesen Sachen, und komme zum Schluss, falls Tschanun in der selben Rolle gewesen wäre, wie ich, dann hat er natürlich total falsch gehandelt. Man muss seine Impulse im Griff haben, da bin ich völlig ihrer Meinung, darum lese ich auch da Buch vom Emotionalen Quotienten. Das Buch ist natürlich in Amerika geschrieben worden, die haben andere Verhältnisse, da liegt überall eine Schusswaffe herum, das ist bei uns in der Schweiz auch nicht so.
Spieler: Es hat jeder eine Waffe, der Militärdienst macht, oder?
Lehrer H.: Aber ohne Munition, das wissen Sie selber auch.
Spieler: Hm!
Lehrer H.: Sonst ist es strafbar, wenn einer Munition zu Hause hat, ausser er hat einen Waffenschein.
Spieler: Man hat doch die Notmunition zu Hause.
Lehrer H.: Ja, ja, die Notmunition ist gut verpackt.
Spieler: Ja, das ist gleich, das kann man benutzen.
Lehrer H.: Kann man, aber dazu braucht es viel. Da muss man zuerst auspacken.
Spieler: Wenn man verzweifelt ist.
Lehrer H.: Dann muss man sie reintun, dann muss man durchladen und dann kann man abdrücken. Das sind vier Sachen.
Spieler: Klar, aber man hat zu Hause Munition.
Lehrer H.: In Amerika hat man geladene Waffen im Nachttischchen.
Spieler: Haben Sie eine Waffe?
Lehrer H.: Ich habe eine Waffe.
Spieler: Mehrere?
Lehrer H.: (lacht) Eine, müssen sie das alles wissen als Psychiater?
Spieler: Ja, das muss sich wissen, weil ich Sie letztendlich beurteilen muss.
Lehrer H.: Und da drehen sie mir daraus einen Strick, dass ich eine Waffe habe.
Spieler: Möglicherweise.
Lehrer H.: (lacht) Ich habe nur meine alte Dienstpistole, ein Sammlergegenstand.
Spieler: Und Munition?
Lehrer H.: Keine natürlich.
Polizist: Was ist das für ein Modell?
Lehrer H.: Die alte SIG-Offizierspistole. Ich bin kein Waffennarr. Also irgendwann müssen wir jetzt langsam aufhören, ich habe Ihnen jetzt viel gesagt, oder wollen Sie mich testen, wie lange es geht, bis ich ausflippe?
Spieler: Was müsste ich machen, dass sie ausflippen?
Lehrer H.: Ja einfach zehn Stunden mit mir ein Gespräch machen, dann werfe ich sie irgendwann mal raus.
Spieler: Dann flippe ich wahrscheinlich vorher aus.
Lehrer H.: Ich weiss es nicht. Sie sind geschult, sie kennen die Spielregeln vom Ganzen.
Spieler: Schauen Sie, ich muss beurteilen, da gibt es natürlich Leute, die haben Angst vor ihnen ...
Lehrer H.: Sagen sie mir mal, wer das ist!
Spieler: Das sind die von der Schule, ich weiss nur jemand ...
Lehrer H.: Wer? Frau Jenö?
Spieler: Jenö heisst sie?
Lehrer H.: Ist es die?
Spieler: Ja, ich habe gehört es gebe noch andere, die Angst haben, ich habe gesagt, ich müsse nicht Ordner lesen, ich müsse Sie beurteilen ..
Ich habe gehört, es gebe Leute, die Angst haben vor Ihnen, vor allem wie Sie „Tschanun“ in Zusammenhang gebracht haben mit ihrer Situation und „Tschanun“ ist natürlich ein hoch brisanter Fall. Dann hat es einen grossen Wirbel gegeben gestern, vor allem auch im Zusammenhang, weil sie am Morgen nicht erschienen sind bei Herr Meier und zwar das zweite Mal. Und das war der Punkt, der das Fass zum überlaufen gebracht hat. Er hat sie zwar angerufen oder?
Lehrer H.: Ich habe ihn auch angerufen.
Spieler: Ok, das weiss ich nicht, Sie haben ja miteinander Kontakt gehabt, das weiss ich, und ich glaube, er ist ziemlich in Stress gekommen, weil sie nicht erschienen sind, im Zusammenhang mit dem haben alle Angst, dass Sie das tun könnten.
Lehrer H.: (lacht)
Spieler: Aber verstehen Sie, Sie sind beteiligt am Ganzen, weil sie dort nicht kooperativ gewesen sind und am Morgen nicht gegangen sind.
Lehrer H.: Aber ich wusste ja nicht, um was es überhaupt geht.
Spieler: Ich nehme an, man will Gespräche mit Ihnen, um zu schauen, wie es Ihnen eigentlich geht. Das ist, glaube ich, der Schularzt, wenn ich das richtig verstanden habe.
Lehrer H.: Nein, das ist der Amtsarzt.
Spieler: Der Amtsarzt ja, und der muss dann schauen, ob es Sinn macht, ob Sie wieder zurück in die Schule dürfen, oder ob es besser ist weiterzuschauen, allenfalls etwas anderes. Für das muss man dann zu ihm gehen.
Lehrer H.: Aber ist das jetzt erledigt irgendwann?
Spieler: Ja, wenn Sie da mitmachen.
Lehrer H.: Ich habe doch jetzt aber mitgemacht!
Spieler: Ich bin Notfallpsychiater ...
Lehrer H.: Jetzt werde ich langsam nervös, jetzt spür ich es hier unten.
Spieler: Gut, das Sie es mitteilen.
Lehrer H.: Ich spüre meinen Ärger, wie er langsam hochkommt, ist das gut so?
Spieler: Schauen wir mal, wie Sie damit umgehen.
(Spielers Pager meldet sich)
Lehrer H.: Vielleicht haben sie jetzt einen wirklichen Notfall.
Spieler: Das kann sein.
(Spieler telefoniert)
Spieler: Trinken Sie doch einen Kaffee dazwischen.
Lehrer H.: Geht’s noch länger? Machen Sie mich nicht fertig!
(H. geht in die Küche, kocht Kaffee)
(Spieler spricht mit jemandem)
(5 Minuten später)
Lehrer H.: Wie lange geht es noch?
Spieler: Ich hoffe nicht mehr lange.
Lehrer H.: Das ist eine Provokation, ich habe es schon gemerkt.
(5 Minuten später)
Lehrer H.: Ich nehme das ganze nicht mehr ernst. Er möchte mich einfach in die Weissglut treiben. Mir ist das Wurst, ich habe Zeit.
Spieler: Das ist alles abgemacht, dass man Sie provoziert und stört oder wie?
Lehrer H.: Das ist meine Ansicht.
Spieler: Wie fest ist denn diese Ansicht?
Lehrer H.: Keine Ahnung.
Spieler: Haben sie das Gefühl, das könne auch ein Irrtum sein, oder ist das wirklich vom System her, dass auch ich sie provozieren soll?
Lehrer H.: Ich glaube, Sie wollen mich provozieren.
Spieler: Also, ich bin ein Teil des Systems, dass den Anruf extra gemacht hat, um Sie zu testen?
Lehrer H.: Das würde ich so sagen. Aber das ist meine Meinung, ich weiss nicht, ob es stimmt. Aber es hört irgendwann einmal auf? Oder ist das ein Leben lang?
Spieler: Nein, nein.
Lehrer H.: Wenn’s ein Leben lang ist, dann ... dann würde ich sagen, das Leben ist mir zu kostbar um mich beüben zu lassen bis zum geht nicht mehr.
Spieler: Sehen Sie, ich bin in der schwierigen Situation, dass ich jetzt beurteilen muss, müssen Sie in die Klinik gehen, oder kann man Sie hier lassen.
Lehrer H.: (lacht) Und was würden sie sagen?
Spieler: Sie müssen in die Klinik.
Lehrer H.: Vergessen Sie es!
Spieler: Es ist in dieser kurzen Zeit nicht möglich gewesen, Sie wirklich fair
zu beurteilen.
Lehrer H.: Jetzt hört bei mir der Spass auf.
Spieler: Auf Grund der Vorgeschichte und auch jetzt, Sie haben einfach zu wenig Distanz zu allem, oder.
Lehrer H.: Ich habe sehr viel Distanz.
Spieler: Weil ich jetzt eigentlich die Verantwortung habe, quasi Sie beurteilen muss, ob Sie aktuell hier bleiben können oder nicht, und ich würde Sie gerne hier lassen, aber weil ich nicht so ganz sicher geworden bin, ob das wirklich geht, kann ich diese Verantwortung nicht wirklich übernehmen.
Lehrer H.: Ich übernehme die Verantwortung für meine Wohnung, ist das gut?
Spieler: Ja, das können Sie eben nicht.
Lehrer H.: Aha, das kann ich auch nicht. Jetzt wird es mir zu blöd ...
Spieler: Das ist jetzt einfach die Situation ...
Lehrer H.: Jetzt wird es mir einfach zu blöd, jetzt möchte ich Sie gerne bitten, aus meiner Wohnung zu gehen.
Spieler: Das werde ich jetzt gerade machen.
Lehrer H.: Und ganz nett bitte ich Sie.
Spieler: Kein Problem!
Lehrer H.: Und ohne Drohung, denn jetzt wird das Spiel für mich ernst. Und dann ist es kein Spiel mehr und dann geht es nur noch über das Juristische.
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