Nach der Kündigung nahm Lehrer H. einen Termin beim Amtsarzt Dr. Meier wahr. Herr Dr. Meier, der sog. Vertrauensarzt, machte auf Lehrer H. keinen sehr kompetenten Eindruck. Er war nervös und seine komplizierten, verschachtelten Sätze waren gespickt mit leeren Worthülsen. Er schien chronisch überfordert zu sein, was sich im Gespräch mit ihm, dann auch bestätigte. Er erlaubte H. das Gespräch auf Band mitzuschneiden, entschuldigte sich aber gleichzeitig dafür, dass er dann halt nicht mehr so spontan sprechen könne, wie er das eigentlich wolle. Hier das leicht gekürzte Tondokument:
Meier: Also, Sie möchten, dass wir ein wenig zusammen sprechen, was ist passiert und was meine Sicht ist von den Sachen, oder was erwarten sie auch noch von diesem Gespräch? Sie haben mir im Mail ja geschrieben, gewisse Sachen, ...
Lehrer H.: Ich habe Ihnen schon am Telefon gesagt, dass ich gemobbt werde. Bis jetzt hat das niemand wirklich ernst genommen. Man hat mich in eine Eskalationsspirale getrieben, wo ich am Schluss im Gefängnis gelandet bin und jetzt ein Verfahren wegen „Drohung“ am Hals habe. Ganz viele sind daran beteiligt, dass es so weit gegangen ist. Ich bin total unschuldig, ich bin auch ein guter Lehrer, ich habe genügend Eltern, die hinter mir stehen, die sagen, dass ich ein guter Lehrer bin. Und Frau Jenö will mich weghaben. Das ist der Punkt. Ich lasse mich weder psychiatrisieren, noch kriminalisieren, und ich habe einfach das Gefühl, dass Sie derjenige sind, der mir den Stempel aufdrücken soll: Herr Lehrer H. kann und darf nicht mehr Schule geben. Das ist mein Eindruck.
Meier: Meine Einschätzung der Situation, von dieser Zeit, von einigen Wochen oder ein, zwei Monaten ist, ist gewesen, auf Grund, deren Sachen die man mir erzählt hat, auf Grund von diesem ersten Telefongespräch, ... , auf Grund von diesen Vorfällen, von der Entwicklung der Lage, die man mir geschildert hat, von den E-Mails, von denen ich zum Teil Kopien bekommen habe, ist eine Situation, in der ich gedacht habe, dass Sie möglicherweise nicht alles überblicken ...
(H. verlangt Akteneinsicht von ihm. Er verweigert diese. Er wolle das juristisch
abklären. Er blättert in den Akten.)
Meier: Sie haben mir da ziemlich zu tun gegeben.
Lehrer H.: Nicht ich habe zu tun gegeben, sondern die Leute, die mich so weit getrieben haben, die geben zu tun.
Meier: Das kann man vielleicht auch so formulieren. Also, ich hatte den Eindruck, dass aus dem bisherigen Verlauf, dass ich davon ausgehen muss, dass Herr Lehrer H. die Tragweite des Geschehens und die Realität nicht vollständig einschätzen kann.
Lehrer H.: Begründen Sie mal, wie sie auf das kommen. Was heisst das konkret.
Meier: Ich habe mir gedacht, dass auf Grund dieser Aktenlage, dieser E-Mails und dieser Sachen, die man mir erzählt hat, und diesem Telefonat, das wir geführt haben, wo ich das Gefühl hatte, ... am Anfang hatten Sie auch ein wenig komisch reagiert, hat sich ein Gesamtbild ergeben, dass ich mir gedacht habe, es sei abklärungsbedürftig. Also man müsste da, das psychiatrisch untersuchen. Ich weiss auch nicht, was sie haben, und ganz sicher, ob sie etwas haben, aber es hat mich gedünkt, es sei nötig, dass man da schaue. Schliesslich war ich auch so weit, dass ich ihnen vorschlagen wollte, sie sollten selber einen auswählen, das muss nicht einmal einer sein, den ich auswähle, weil sich die Situation so hat eskaliert.
Lehrer H.: Sie hat sich nicht eskaliert, man hat sie zum Eskalieren gebracht.
Meier: Das kann ich jetzt nicht beurteilen, das ist jetzt ihre Sicht, das kann durchaus zutreffen, vielleicht habe ich eine andere Ansicht, das müsste man diskutieren. Ich habe mir am Schluss gedacht, eigentlich wäre es noch gut, wenn ich in einem Gespräch wie heute, jetzt ist halt etwas Zeit verschoben, bzw. möglicherweise auch so ziemlich... der Zug schon ziemlich abgefahren, bezüglich administrativen Sachen, ... bezüglich der Schule, so weit ich das einschätzen kann, ist die Sache eigentlich gelaufen, aber offenbar ja nicht, weil Sie vielleicht weiterhin noch anfechten wollen, oder was auch immer, jedenfalls in diesem Moment, wenn ich mit ihnen hätte reden können, was ich ihnen vorgeschlagen hätte ... dass ich Ihnen eine Brücke bauen würde, dass Sie irgendeinen Psychiater auswählen könnten, ... und dass der nachher Bericht erstattet, und nachher sagt was er meint, und zwar nicht jedes Detail, sondern nur bezüglich seiner Einschätzung einer allfälligen Bedrohung, der Funktion der Arbeitsfähigkeit, das ist das was ich hier immer beurteile, wo mir eine Rückmeldung geben könnte. Vielleicht war es auch nur phasenweise, jetzt wirken sie sehr vernünftig, aber es hat möglicherweise auch Phasen, wo man einfach ein wenig das Gefühl gehabt hat, jetzt ist das nicht mehr so, wie man sich das standardmässig vorstellt, von jemandem ...
Lehrer H.: Haben Sie das jetzt gehört, ... oder ist das Ihre eigene Meinung?
Meier: Das sind Sachen, die ich zusammengestellt habe, aus den Informationen, die ich bekommen habe. Ich habe sie ja nicht gesehen.
Lehrer H.: Ich hatte zu dieser Zeit viele anonyme Telefonanrufe.
Meier: Eben, das habe ich mir gedacht, aber ich habe mit auch gedacht, hoppla, da ist etwas nicht gut, man kann natürlich in die Enge getrieben werden, und dann langsam hängt es einem aus, das ist schon so, das ist schon möglich.
Lehrer H.: Jetzt haben Sie etwas Gutes gesagt, ...
Meier: Ja, das ist eben so Zeug, das ich nicht so gerne habe, wenn Sie es aufnehmen. Aber item. Darum werde ich auch vorsichtig sein mit solchen Aussagen. Ich möchte auch nicht aussagen, dass das bei Ihnen der Fall war, es war eine allgemeine Aussage.
Lehrer H.: Aber ich möchte Ihnen das sagen, Herr Meier, ich bin so in die Enge getrieben worden, wie ich in meinem Leben noch nie in eine Enge getrieben worden bin. Und Sie wissen das auch.
Meier: Ja, das ist mir aus Ihrer Vorgeschichte bekannt, dass so etwas nie passiert ist, dass Sie quasi so an die „Kasse“ gekommen sind ... Von gewissen Personen ist eine zunehmende Bedrohung aufgefasst worden, und ich habe nachher aus diesen Informationen ... was mich beeindruckt hat und zu meinen Schlussfolgerungen, so weit sie möglich waren, hat geleitet ist, ... gewisse Verhaltensweisen, ...
Lehrer H.: Werden Sie jetzt mal konkret.
Meier: Konkret kann ich Ihnen nicht alles im Detail sagen. Aber es sind gewisse Personen und gewisse andere Lehrerinnen und vielleicht auch Lehrer, haben sich irgendwo nicht mehr wohl gefühlt, sie haben langsam Angst bekommen, sie haben das Gefühl gehabt, da ist etwas nicht mehr gut, da ist etwas Unberechenbares vielleicht, wo sie sich einfach nicht mehr wohl fühlen, und dass sie als Bedrohung empfunden haben. Auf Grund Ihrer E-Mails habe ich auch das Gefühl bekommen, dass Sie Sachen konstruieren, vielleicht ist das ein wenig weit gegangen, dass Sie gewisse Welten aufbauen, die Sie im Moment ganz gut vertreten, die ganz vernünftig tönen, vom Komplott, und das kann auch durchaus sein, ich kenne doch das ED nicht, aber da in diesen E-Mails hat es wirklich zum Teil danach getönt, und da sind Sie recht eskaliert zum Teil auch in der Wortwahl und in den Vermutungen, Formulierungen und vielleicht auch in den Anschuldigungen, wo ich mir gedacht habe, ich muss annehmen, dass Sie möglicherweise, oder ich muss annehmen, dass Sie nicht nur möglicherweise, ich muss annehmen, dass Sie die Realität nicht mehr ganz richtig einschätzen können. Und dann habe ich mir gedacht, dass ist unberechenbar, nachher ist am Schluss noch in der letzten Woche das Wort „Tschanun“ gefallen, Tschanun ist glaube ich in Bern gewesen ... wo er etwas vollbracht hat ... oder war es in Zürich? ... Da habe ich gedacht jetzt ist der Moment, wo ich es auch nicht mehr im Griff habe, wo ich es weitergeben muss. Wo ich sie nicht mehr abschätzen kann, was passiert. Und vor allem konnte ich nicht mehr mit Ihnen reden.
Lehrer H.: Wir haben zwei Mal miteinender gesprochen.
Meier: Ja, am Telefon, stimmt. Eh, aber euch nicht gesehen. Und ich konnte das nicht mehr verantworten, und ich musste das weitergeben. Und dann habe ich Frau Jenö gesagt, sie solle Anzeige erstatten, wenn sie sich bedroht fühlt.
Lehrer H.: Sie haben das gesagt?
Meier: Ja, ... ich konnte das nicht mehr verantworten. Ich hatte die Situation nicht mehr im Griff. Ich musste es weitergeben. ...
Lehrer H.: Herr Meier, ich sage Ihnen jetzt mal welche Angst ich gehabt habe, dass ich nicht zu Ihnen gekommen bin.
Meier: Der Vertrauensarzt ist jemand, wo man ein bisschen Angst hat, aber ich habe versucht, das etwas zu überbrücken, aber es hat nicht gereicht.
Lehrer H.: Herr Meier, ich bin im Voraus von Herr Baerlocher als Selbstmörder und als Amokläufer beschrieben worden, bei meiner Wohngemeinde, wo ich Steuern bezahle, seit 15 Jahren, wo ich ein unbescholtener Bürger bin, wissen Sie wie einem das Angst macht, wenn jemand einem sagt man sei ein Amokläufer und ein Selbstmörder und die Vormundschaftsbehörde solle Schritte unternehmen, wissen Sie wie bedrohlich das ist? Wissen sie, was ich da vor mir gesehen habe: Die holen mich in der Zwangsjacke ab, und ich bin am Schluss in einer Klinik und bekomme Spritzen und Tabletten und kann am Schluss nicht mehr selber über mich entscheiden, das war meine „Sau-Angst“ und die hat Herr Baerlocher mit seinem Brief ausgelöst.
Meier: Aber wenn Sie zu mir gekommen wären um zu reden, dann wäre das so gekommen, wie jetzt, ...
Lehrer H.: Aber das habe ich nicht gewusst, Herr Meier.
Meier: Aber gut, sie hätten vielleicht „connections“ ..
Lehrer H.: Ich habe gar keine „connections“, ich war noch nie beim Amtsarzt.
Meier: Ich habe nicht gesagt, alles was Sie sagen sei falsch, ich habe einfach das Gefühl gehabt, es sei so massiv, uns so viel und so extrem, und so unberechenbar, das ich einfach das Gefühl gehabt habe, Sie verkennen zum Teil die Realität ...
Lehrer H.: Herr Meier, sagen Sie mir bitte, was ist denn die Realität?
Meier: Da müssten wir wahrscheinlich länger darüber diskutieren, aber ...
Die Realität ist das, was allgemein von einer überwiegenden Mehrheit von Leuten, die möglichst aus verschiedensten Blickrichtungen, die möglich nicht zu viel miteinander zu tun haben, als nicht quasi ein Filz oder eine Mafia oder was, sondern aus verschiedensten Leuten, von verschiedensten Blickwinkeln zu verschiedensten Zeiten irgendwie allgemein auch anerkannt wird, das ist ungefähr das, was ich als Realität bezeichnen würde. (...) Ich habe einfach das Gefühl gehabt, man müsse mal eine Check machen, nachher ist Herr Dr. Spieler gekommen, nachher sind Sie ins Gefängnis gekommen, und dann haben Sie mit dem Staatsanwalt gesprochen während fünf Stunden, er hat Sie wieder freigelassen. Das hat Ihnen vielleicht auch gezeigt, dass das Staatssystem funktioniert, also dass nicht alles vorbestimmt ist, wie eine Maschine, wo man einfach reinkommt und man hat keine Chance. Sie haben vielleicht auch gemerkt, dass dort einigermassen noch ein gewisses Gleichgewicht ist. Klar ist jetzt für Sie auch nicht alles gut herausgekommen jetzt am Schluss, insbesondere mit der Schule, aber ich sage jetzt mal bezüglich Polizei, Staatsanwaltschaft, Psychiater hat das Zeug, es ist zwar nicht lustig gewesen, was mit Ihnen passiert ist, aber es ist doch so rausgekommen, dass Sie nicht in der Psychiatrie und zwangsmediziert und abgeschlossen sind und nicht mehr ihren freien Willen haben und für ewig und immer verschwunden sind.
Lehrer H.: Ich habe meinen Job verloren.
Meier: Ja, das ist etwas anderes.
Lehrer H.: Das ist meine Existenz!
Meier: Das ist nicht wegen dem, was da passiert ist, sondern ...
Lehrer H.: Das ist genau wegen dem. Nachher konnte man mich in die Zeitung bringen, nachdem ich im Gefängnis war, und dann konnte man mir künden, wissen Sie das ist eine Eskalationsspirale, die aufgebaut worden ist.
Meier: Die Kündigung ist nicht wegen diesen Ereignissen passiert, sondern wegen vielem anderen. (...) Es tut mir leid, wie alles herausgekommen ist für sie, aber es ist zum grössten Teil, meine ich, eigentlich nicht meine Schuld, sag ich jetzt einfach mal, aber lassen wir das. Das Bild, der Bedrohung habe ich wirklich auch gehabt, ich muss dazu stehen, dass ich Frau Jenö dazu geraten habe, zur Polizei zu gehen, dass ich das dort auch vertreten habe, dass man dort jemand einschalten muss, ... dass die Polizei und der Psychiater, der FFE-Arzt von Basel-Land und mit dem habe ich telefoniert, ich habe mit dem Richter von Basel-Land telefoniert, ich habe geholfen, das zu koordinieren, seien sie mir nicht zu fest böse. Ich bin auch beauftragt worden, von meinen Vorgesetzten.
Lehrer H.: Wer ist das?
Meier: Ja, wer meine Vorgesetzten sind, das können sie selber nachlesen, das geht hinauf bis zu den Regierungsräten. Es war nicht meiner, sondern der vom ED.
Lehrer H.: Herr Eymann?
Meier: Ja, der war irgendwo auch involviert gewesen, und meine höheren Vorgesetzten hier auch. (Wiederholt sich wieder)
Lehrer H.: Ich habe ihnen noch einmal telefoniert am Freitag Abend und ich habe Ihnen gesagt, Herr Meier es ist alles o.K., ich habe mich im Griff, lassen sie mich bitte einfach in Ruhe.
Meier: Das war für mich in diesem Moment natürlich nicht mehr möglich.
Es war schon so viel passiert, ich habe mir diese Sache zurechtgelegt gehabt, aus all diesen Sachen, die ich bekommen habe, und wenn sie mich natürlich anrufen, mitten im Geschehen drinnen, ist das für mich eine Zusatzinformation
Lehrer H.: Ich habe Sie angerufen, weil ein Polizist bei mir gewesen ist, mit dem hatte ich ein gutes Gespräch, dieser Polizist sagt aber nachher, ich hätte nur gelacht, merken sie etwas?
Meier: Ja, das ist ein Element.
Lehrer H.: Das ist ein Element, aus dieser ganzen Scheisse. (...)
Meier: Ich weiss einfach, dass die lokalen Polizisten, die zu ihnen gekommen sind, die Situation eigentlich als unbedrohlich eingeschätzt haben und wieder abgezogen sind.
Lehrer H.: Unbedrohlich? Das ist aber interessant!
Meier: Ja, oder alles ist o.k., er ist „zwäg“, er macht sich nichts selber, er macht niemand anderem etwas und sind wieder abgezogen. Das hat es dort geheissen.
Lehrer H.: Warum hat man denn dort die ganze Scheisse nicht gestoppt?
Meier: Ja, weil die Bedrohung von mir eingeschätzt war. Ich hatte es nicht mehr im Griff, ich musste es weitergeben. Ich stand zur Verfügung um mit Baselland zu sprechen und zu sagen, welches meine Eindrücke sind. (Er liest etwas aus seinen Akten. Er gibt zu, Herr Rosa informiert zu haben.) ... die geäusserten Drohungen sind deutlicher geworden ...
Lehrer H.: Ja, das möchte ich mal hören, was sind das für Drohungen? Wissen sie, das stimmt nicht, das sind Verleumdungen ...
Meier: Ich kann natürlich auch nicht einfach, wenn Leute aus dem Erziehungsdepartement Facts an mich herantragen, dann kann ich nicht von vorne rein sagen, das stelle ich in Frage und ich konnte mit ihnen ja auch nicht reden.
Lehrer H.: Doch sie konnten zweimal mit mir am Telefon reden.
Meier: Aber nicht sehen, ich musste mir einfach ein Bild machen, (er liest wieder weiter aus der Akte) ... ist deshalb ein akuter Bedarf einer psychiatrischer Abklärung gegeben, falls nötig mittels FFE. Stand Freitag Abend.
Lehrer H.: Wissen Sie, die Freiheit geht mir über alles, und wenn mir meine Chefin sagt, ich könne und dürfe nicht mehr Schule geben, und mich einfach freistellt, dann ist das für mich eine Provokation sondergleichen. Und dann ist bei mir noch eine Liebesbeziehung auseinandergebrochen, ich weiss nicht, ob sie das wissen, ... und das hat mich für 24 Stunden wirklich in ein Loch geworfen, ...
Meier: Das habe ich, glaube ich, nicht gewusst.
Lehrer H.: Aber jetzt wissen sie es. Ich habe mich unterdessen sehr erholt und es ist mir gekündigt worden, das Schlimmste, was mir im Moment überhaupt passieren kann, ich darf nicht mehr arbeiten, ich liebe meinen Beruf, ... über alles, weil ich wahnsinnig gerne arbeite, ich gebe wahnsinnig gerne Schule, für mich ist das eine akute Belastung jetzt, verstehen sie das? Darum bin ich jetzt auch bei ihnen. Ich möchte bei ihnen deponieren, dass das was jetzt mit mir passiert, das was jetzt alles gemacht worden ist, dass ich in dieser Situation drin bin, das belastet mich psychisch sehr. (....)
Meier: Ich finde es schade für jeden Mitarbeiter, bei dem es schlecht herauskommt. Ich bin da als Vertrauensarzt, ... ich bin eigentlich für den Personaldienst da, also für den Arbeitgeber, aber ich bin auch für den Patient da, es wird zum Teil ein wenig verschieden gesehen, ich bin stark natürlich dem Arbeitgeber unter... ehm, Untergebener, also nicht Untergebener, sondern, ... letztlich ist er mein Brötchengeber, aber meine Definition von meinem Job ist neutral zu sein, und eigentlich bin zwischen dem Personaldienst, ... das sind jetzt auch wieder heikle Passagen, die sie da bekommen, aber ich bin zwischen dem Personaldienst und dem Arbeitnehmer und der Pensionskasse, dass darf ich übrigens auch gerade erwähnen in diesem Zusammenhang. Ich bin eigentlich auch ein Beschützer der Pensionskasse, ich habe nicht unbedingt so gern, wenn unnötige Renten passieren würden. (...)
Lehrer H.: Was können Sie für mich noch tun?
Meier: Was ich jetzt noch machen kann, ist zur Verfügung zu stehen für so Gespräche wie jetzt, ich glaube ich kann nicht sehr viel bewirken gegenüber dem Arbeitgeber ... Meine Einschätzung, zum Beispiel, ob Sie jetzt gesund sind, oder nicht gesund sind, dass Sie kein Amokläufer sind uns so, ich muss sagen jetzt im Gespräch machen Sie einen recht guten Eindruck, Sie sind zum Teil ein wenig aufgeladen und Sie haben ihre Meinung, ich habe auch meine Meinung, ich kann nicht gross mehr Aussagen machen als dann, von mir aus gesehen hat sich das Zeug in dieser Zeit eher positiv entwickelt, ich denke, das geht in die richtige Richtung, ich habe jetzt nicht Angst gehabt mich mit Ihnen zu treffen.
Lehrer H.: Haben Sie für heute noch jemanden aufgeboten vom Sozialdienst?
Lehrer H.: Ich kann das nicht nachvollziehen.
Meier: Wir müssen dazu stehen, dass wir einfach Angst gehabt haben und dass wir die Situation einfach so eingeschätzt haben und ich habe eigentlich wenig Angst gehabt, Sie hierher einzuladen, ein bisschen habe ich gedacht, ja es ist nicht einfach irgend jemand, aber ich bin froh gewesen, dass das jetzt mal ein erster Schritt war ... ich habe Ihnen erzählt, was ich gemacht habe, ich habe Ihnen nicht jedes Detail erzählt, ich habe Ihnen keine Akteneinsicht gewährt und jetzt müssen wir einfach weiterschauen. Es gibt manchmal Verhärtung und Zuspitzung der Situation und manchmal machen sich die eleganteren Wege zu, also ein Weg wäre vielleicht gewesen, Sie wären damals gekommen, ich möchte nicht sagen, dass das die Lösung aller Probleme gewesen wäre ...
beim ersten Aufgebot, wo ich mit Ihnen telefoniert habe, habe ich vielleicht zu wenig gesagt ...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen